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CSU: Transrapid zwischen Garching und Neufahrn statt U-Bahn 😳🤦🏼‍♂️

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CSU-Fraktion schlägt Mini-Transrapid oder Seilbahn als Alternative zur U-Bahn-Verlängerung vor

Der Mini-Transrapid zwischen Garching und Neufahrn, den die CSU vorschlägt, ist eine wunderbar clevere Idee, eine Idee wie man sie von CSU-Politikern kennt. Die Verlängerung der bestehenden U-Bahn-Linie U6 vom TUM-Forschungszentrum zur S-Bahn im Landkreis Freising scheitert nämlich am standardisierten Bewertungsfahren des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes. Ein tolles Bürokratiewerk, das entscheidet wann die Länder Gelder vom Bund an die Kommunen zur Förderung von ÖPNV-Infrastruktur weitergeben dürfen. Kritiker bemängeln unter anderem veraltete Kriterien, denn das Gesetz stammt aus den 80er Jahren – und deshalb fällt der Kosten-Nutzen-Faktor für die U-Bahn-Verlängerung in den Landkreis Freising zu gering aus.

Jetzt könnte man das Gesetz und die Bewertungskriterien natürlich ändern und an die heutige Zeit anpassen, an die Verkehrsbedürfnisse moderner Metropolregionen und die Herausforderungen des Klimawandels. Der zuständige Minister Andreas Scheuer hat ja zufällig das gleiche Parteibuch und der Landkreis soll ja durch den Superminister Florian Herrmann sogar einen ganz guten Draht zur Parteiführung haben. 

Man kann aber auch neue Wege gehen. Technologieoffenheit ist ja immer zu befürworten. Schließlich hat Pannenminister Andreas Scheuer ja erst kürzlich jede Menge Steuergeld in die Magnetschwebebahn der Firma Max Bögl gesteckt. Und für die Fahrgäste ist das auch ein absolutes Mega-Highlight. Man kommt mit der U-Bahn auf dem Garchinger Campus an, nimmt die Rolltreppe nach oben, steigt in den Hauptbahnhof äh in den Mini-Transrapid und in zehn Minuten ist man am Bahnhof in Neufahrn. Dort kann man wieder aussteigen, mit der Rolltreppe fahren und in die S1 steigen – Wartezeiten jetzt mal außen vor gelassen. Elegante Lösung, oder? Na gut, die U-Bahn könnte auch durchfahren und man spart sich Umstiege, aber dann kann man ja auch nicht Transrapid fahren – und das ist es schon wert. 

Deutsche Ingenieurskunst auf 6 km Strecke

Jetzt ist es natürlich so, dass das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz zwischen Hoch- und Untergrundbahnen sowie Bahnen besonderer Bauart, wie es in Juristen-Deutsch heißt, keine Unterschiede macht. Der Kosten-Nutzen-Faktor wird gleichermaßen berechnet. Wenn ich anstelle von Schienen modulare Standardsegmenten als Fahrweg wie bei der Bögl-Bahn verbaue, wird der für die U-Bahn-Verlängerung errechnete Kosten-Nutzen-Faktor von 0,11 ganz gewiss auf über 1 schießen. Eine Verzehnfachung. Und die Zahl 10 spielt beim Transrapid einfach eine elementare Rolle! 

Und alternativ hat die CSU-Fraktion sogar eine Seilbahn ins Gespräch gebracht. Dann kann man bei einer gemütlichen Gondelfahrt bald das Dietersheimer Windradl bestaunen und über schöne Äcker gleiten. So eine Seilbahn kostet nur ein Bruchteil, wird zügiger umgesetzt und ist ja auch richtig schnell: bis zu 30 km/h! Also pure Entschleunigung auf dem Weg zur Arbeit. Außerdem wird das bestimmt Touristenströme anziehen, die Fahrgastzahlen schnellen in die Höhe und die Fördermittelgeber werden die Geldtöpfe aufreißen. Nur blöd, dass auch Seilbahnen vom Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz in die Schranken gewiesen werden.

Alternativen in den Blick zu nehmen ist immer gut. Nur sollten sie die Dinge nicht komplizierter machen. Um die bestehende U-Bahn-Linie zu verlängern, muss das Gesetz geändert werden. Den ersten Schritt sind wir mit unserem Brief an Verkehrsminister Scheuer schon gegangen. Die CSU könnte folgen und ihre Kontakte nutzen und in Berlin etwas Bewegung in die Sache bringen.

Bildnachweis: Firmengruppe Max Bögl

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