Der Landkreis Freising wollte „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ werden. Ein wichtiges Ziel – denn der Radverkehr ist ein zentraler Bestandteil moderner, klimafreundlicher Mobilität. Auch ich bin regelmäßig mit dem Rennrad im Landkreis unterwegs und kenne die guten Strecken – aber auch die vielen Schwachstellen, an denen dringend nachgebessert werden muss.
Im Planungsausschuss wurde nun darüber abgestimmt, ob wir mit weiteren Schritten der AGFK-Mitgliedschaft näherkommen – unter anderem durch ein neues Radverkehrskonzept, einen runden Tisch und einen Winterdienstplan für den Radverkehr. Ich habe mich dabei bewusst gegen diesen Antrag ausgesprochen – aus Überzeugung.
Warum? Weil wir nicht mehr planen, sondern endlich handeln müssen.
Wir haben bereits ein umfassendes Radwegekonzept – erstellt 2014 und öffentlich einsehbar. Die Herausforderung liegt nicht im Mangel an Ideen oder Konzepten. Sie liegt darin, dass bisher viel zu wenig umgesetzt wurde. Und genau das ist der Punkt: Was wir jetzt brauchen, ist keine weitere Planungsschleife, sondern konkrete Maßnahmen.

Viele Radwege scheitern in der Praxis an schwierigen Grundstücksfragen, an mangelnder Abstimmung oder schlicht daran, dass die Umsetzung nicht priorisiert wird. Ein weiteres Papier – so gefördert es auch sein mag – bringt uns an dieser Stelle nicht weiter. Deshalb habe ich gegen den Antrag gestimmt – weil ich den Fokus auf Realisierung statt Symbolik setzen möchte.
Umsetzung statt Schublade
Ein neuer runder Tisch ist schnell einberufen, ein Konzept schnell beauftragt – aber der entscheidende Schritt bleibt: Baumaßnahmen starten, Lücken schließen, sichere Verbindungen schaffen. Die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis warten nicht auf neue Strategiepapiere – sie warten auf bessere Wege.
Mein Fazit
Ich stehe voll und ganz hinter dem Ziel einer fahrradfreundlichen Kommune – aber der Weg dorthin führt nicht über neue Konzepte, sondern über endlich gelebte Umsetzung. Deshalb war meine Ablehnung kein Nein zum Radverkehr, sondern ein Ja zum Anpacken.