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Neuausschreibung der Buslinien 616/619: Noch wichtige Verbesserungen offen

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Am vergangenen Donnerstag hat der Planungsausschuss die Neuausschreibung der Buslinien 616 und 619 beschlossen. Grundsätzlich ist das ein Schritt in die richtige Richtung – insbesondere, was Taktung und Fahrzeiten angeht. Doch trotz deutlicher Fortschritte gibt es bei der Schülerbeförderung noch gravierende Schwachstellen, die wir aus meiner Sicht unbedingt korrigieren müssen.

Meine Analyse im Vorfeld

Ich habe mir die Fahrpläne im Vorfeld intensiv angeschaut – auch mit Unterstützung von Eltern, Schülern und Lehrkräften. Das Feedback war sehr konkret, viele Hinweise habe ich an die Verwaltung weitergegeben. Leider konnten diese Anregungen nicht mehr rechtzeitig in den Ausschussbeschluss aufgenommen werden.

Ein Antrag auf Vertagung wurde vom Landrat abgelehnt – obwohl es eine interfraktionelle Vereinbarung gab, dies in solchen Fällen zu ermöglichen. Deshalb habe ich der Vorlage in dieser Form nicht zugestimmt.

Die Verwaltung hat jedoch zugesichert, viele der Punkte nachträglich zu prüfen und – wo möglich – umzusetzen. Wenn die entsprechenden Nachbesserungen erfolgen, kann ich dem finalen Beschluss im Kreistag zustimmen.

Was wird besser?

Die neue Konzeption der Linien bringt grundsätzlich Verbesserungen:

• Linie 619 fährt künftig deutlich schneller und regelmäßig im 40-Minuten-Takt (in verkehrsschwachen Zeiten alle 80 Minuten): direkt von Petershausen (S) – Untermarbach – Hohenkammer – Eglhausen – Allershausen – Eberspoint – Weihenstephaner Str. – Freising (S)

• Linie 616 wird im Zwei-Stunden-Takt klarer und verlässlicher strukturiert: Hohenkammer – Schlipps – Reckmühle – Oberallershausen – Leonhardsbuch – Kranzberg – Tünzhausen – Schönbichl – Thalhausen – Freising (S)

• Ergänzend sind Schülerverstärkerfahrten am Morgen und Nachmittag vorgesehen.

Genau hier liegt aber auch der größte Verbesserungsbedarf.


Schülerbeförderung: Diese Punkte müssen besser werden

Morgens:

• Überfüllte Busse: Laut Zahlen der Verwaltung werden morgens teils über 90 Schüler pro Bus unterwegs sein. Da Gelenkbusse nur rund 45 Sitzplätze haben, müssten regelmäßig bis zu 45 Kinder stehen. Zwar sollen künftig fünf Gelenkbusse eingesetzt werden – gleichzeitig sinkt die Gesamtzahl der eingesetzten Fahrzeuge von neun auf acht. Ich halte das für zu knapp und habe den Einsatz eines neunten Busses wie bisher vorgeschlagen – leider wurde das mit Hinweis auf die höhere Stehplatzkapazität abgelehnt.

• Anbindung von Schlipps/Reckmühle: Schüler aus diesen Ortsteilen verlieren ihre direkte Verbindung zur Realschule Gute Änger – rund 15 Kinder wären betroffen. Die Verwaltung plant nun, einen Verstärkerbus bereits in Oberwohlbach starten zu lassen, um die Orte weiterhin anzubinden. Das begrüße ich ausdrücklich.

• Direktverbindung zum JoHo: Statt bisher drei Bussen der Linie 619 zum Josef-Hofmiller-Gymnasium ist künftig nur noch einer vorgesehen – dabei handelt es sich um das größte Gymnasium im Landkreis. Auch Schüler der KMRS nutzen diese Haltestelle. Zudem entfällt die Direktverbindung von Hohenkammer – betroffen wären ca. 20 Schüler, die dann sehr früh (ab 6:36 Uhr) mit der Linie 616 fahren müssten. Die Verwaltung will meinen Hinweis aufgreifen und den Verstärkerbus um 6:56 Uhr ab Oberallershausen künftig bereits ab Hohenkammer fahren lassen. Ich habe angeregt, diesen etwas später zu starten – z. B. um 6:52 Uhr ab Hohenkammer, Ankunft Glonnterrassen 7:15 Uhr – damit wäre auch diese Verbindung für JoHo-Schüler attraktiv.


Nachmittags:

• Keine Rückfahrt um 14:30 Uhr: Viele Schüler haben bis 14:30 Uhr Wahl- oder Förderunterricht an der Realschule Gute Änger. Es gibt jedoch keine Rückfahrmöglichkeit – Schüler müssten eine Stunde warten. Ich halte das für unnötig lange und habe eine konkrete Lösung vorgeschlagen. Ich hoffe hier auf Einsicht und Nachbesserung.

• Späterer Bus für JoHo-Schüler: Der Bus um 16:05 Uhr an der Realschule Gute Änger wird auf meine Initiative hin künftig ein paar Minuten später abfahren, sodass auch Schüler des JoHo mit Unterrichtsende um 16:25 Uhr diesen Bus erreichen können. Aktuell fährt er am JoHo bereits um 16:24 Uhr ab – was schlicht nicht passt.


Mein Fazit: Fahrpläne gemeinsam gestalten

Die neuen Fahrpläne bieten viele Chancen – aber eben auch noch einige Schwächen. Ich wünsche mir, dass wir künftig deutlich enger mit der Schulfamilie zusammenarbeiten: also mit Schulleitungen, Elternbeiräten und Schülervertretungen. Das hat die Verwaltung auch zugesagt – und ich werde darauf achten, dass das auch umgesetzt wird.

Solange aber nur der erste Entwurf vorliegt und keine schriftliche Bestätigung zu den notwendigen Änderungen existiert, konnte ich der Vorlage im Ausschuss nicht zustimmen. Ich hoffe, dass wir bald eine überarbeitete Version erhalten – und dann die wirklich nötigen Verbesserungen gemeinsam auf den Weg bringen können.


📄 Die vorläufigen Fahrpläne findet ihr hier:

• Linie 619 (Vorab-Fahrplan)

• Linie 616 (Vorab-Fahrplan)

• 619V – Schülerverstärker

Einige kleinere Fehler (z. B. der fehlende Halt Glonnterrassen) habe ich bereits weitergegeben – diese sollen korrigiert werden.

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