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Die neue Freisinger Innenstadt – barrierefrei für Blinde und Sehbehinderte!

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Vielleicht sind sie dem ein oder anderen schon aufgefallen: In der neugestalteten Innenstadt in Freising gibt es sogenannte taktile Kanten am Boden, die Blinden und sehbehinderten Menschen den Weg durch die Untere Hauptstraße weisen. Kreisrat Tobias Weiskopf hat deshalb gemeinsam mit der blinden Autorin Franziska Sgoff den Selbstversuch gewagt und die neue Orientierungshilfe ausprobiert!

Der Selbstversuch im Video – mit Tobias Weiskopf und Franziska Sgoff

„Zwischen diesen zwei Rillen zu laufen war für mich sehr gut, weil dies ermöglicht, dass ich eine Orientierung habe und so geradeaus laufen kann“, resümiert Franziska Sgoff. Leider sind die taktilen Kanten nicht durchgängig, an den Seitenstraßen sind sie immer wieder für wenige Meter unterbrochen. „Als die Rillen aufgehört haben, habe ich meine Orientierung verloren. Es ist dann schwierig für mich wieder gerade zu laufen, um wieder in die Rille zu kommen“, so Sgoff in ihrem Fazit.

Zu Schwierigkeiten führt dies vor allem, wenn die taktilen Kanten nach der Unterbrechung ein gutes Stück versetzt weiterlaufen. So etwa vor der Sparkasse in der Unteren Hauptstraße. „Bei meinem Selbstversuch war das definitiv die größte Herausforderung. Plötzlich endet die Rille und ein paar Meter weiter geht es dann nicht weiter, sondern man ertastet die Parkbank. Franzi und ich haben uns dann gegenseitig geholfen“, berichtet Kreisrat Weiskopf. Auch einige Passanten haben ihre Unterstützung angeboten. „In der Oberen Hauptstraße, wo die Baumaßnahmen noch ausstehen, sollte diese Erfahrung unbedingt berücksichtigt werden. Der Weg durch die Innenstadt muss ohne Hilfe und ohne Hindernisse für jeden gut zu meistern sein!

Gut zu erkennen: blaue Linien und gelbe Aufkleber weisen auf die taktilen Kanten hin

Ein weiteres Problem sind abgestellte Fahrräder und vor allem falsch parkende Autos. „Wenn Hindernisse mitten im Weg stehen, dann muss ich da erstmal rum, das ist super aufwändig und kostet viel Kraft und Energie, die man eigentlich bräuchte um zu hören was um einen herum ist“, schimpft Franzisika Sgoff. Die Stadt hat deshalb schon gelbe Marker und blaue Markierungen am Boden angebracht, die auf den freizuhaltenden Bereich hinweisen sollen. Doch einige Autofahrer und Radfahrer scheinen davon noch nicht mitbekommen zu haben. „Das Ordnungsamt müsste hier konsequenter kontrollieren. Gerade parkende Autos haben da einfach nichts zu suchen“, fordert Weiskopf.

Parkende Autos werden zum Problem

Mehr oder weniger zufällig haben die beiden außerdem ein ziemliches Problem an der Mainburger Straße identifiziert. Die Ampel zwischen General-von-Nagel-Straße und Landshuter Straße hat so extrem kurze Grünphasen für Fußgänger, dass die Straße nicht vollständig überquert werden kann, ehe sie wieder auf rot springt. „Das war wirklich erschreckend“, bilanziert Weiskopf, „da ist man ohne zu trödeln gerade einmal bei der Hälfte und schon schaltet die Ampel um. Für mobilitätseingeschränkte Personen und Sehbehinderte wird das zur echten Gefahr!“ Wer sich nicht beeilt oder nicht schneller kann, müsse damit rechnen, dass die Autos schon wieder losfahren, obwohl man noch nicht auf der anderen Seite angekommen ist. Das ist aber noch nicht alles. „Ich orientiere mich am Piepston der Ampel. Wenn die Grünphase so schnell endet und damit auch das Piepsen stoppt, stehe ich völlig orientierungslos mitten auf der Kreuzung“, so Franziska Sgoff. Kreisrat Weiskopf hat die Problematik deshalb schon an den Freisinger Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher und Landrat Helmut Petz geleitet.

Ampel an der Kreuzung Mainburger Str. / Landshuter Str.

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