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Freisinger Mohr aus dem Landkreis-Wappen verbannen?

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Weder der Kopf eines schwarzen Mannes noch der Begriff „Mohr“ lassen sich auf eine rassistische Motivation zurückführen. So hat Bernd Feiler vom Amt für Kultur und Heimatpflege bereits im Juli in der Süddeutschen Zeitung erläutert, dass sich das Wort Mohr aus einer neutrale Herkunftsbezeichnung für Menschen aus der Region des heutigen Marokko ableitet und der Kopf vom Herrschaftswappen des Freisinger Hochstifts übernommen wurde.

Der Freisinger Mohr ist ein Symbol der Würdigung und mit der bloßen Idee von Rassismus unvereinbar. Keinem Wappenträger ist und war daran gelegen, sich mit einer Darstellung zu präsentieren, die er selber verachte oder in der Öffentlichkeit geringgeschätzt werde. Deshalb hat der Mohr historisch eine wertschätzende, anerkennende Bedeutung. Erst wenn man ihn aus dem historischen Kontext herausreißt, lässt er sich überhaupt erst für rassistisches Gedankengut missbrauchen. 

Der Freisinger Mohr ist also weit davon entfernt eine abwertende Darstellung eines Schwarzen zu sein und man muss entweder in Unwissenheit oder Absicht handeln, um ihn mit Gedankengut aus dem finsteren Kapitel des deutschen Kolonialismus in Verbindung zu bringen.

Symbole sind das was wir daraus machen und genauso wie die Freisinger des 13. Jahrhunderts mit dem gekrönten Mohren ihre Souveränität und Würde ausdrückten, sollten auch wir den Freisinger Mohr nicht als Schandfleck sehen, sondern als Chance begreifen ihn zu einem Symbol für Weltoffenheit zu machen. Ein durch und durch positiv besetztes Bild eines Schwarzen aus dem historischen Kontext zu reißen und aus der Öffentlichkeit verbannen zu wollen, ist nichts weiter als kulturelle Barbarei.

Rassismus ist Teil unseres Alltags und zeigt sich in vielen Formen, von Andeutungen auf Wahlplakaten bis hin zur offenen Anfeindung von Mitbürgern. Es ist unser aller Aufgabe diesem entschlossen entgegenzutreten. Die Petition den Freisinger Mohren aus dem Wappen des Landkreises zu streichen verfehlt dieses Ziel leider bei weitem.

Timo Ecker, FDP-Kreisvorsitzender

Susanne Hartmann, Kreisrätin

Leserbrief zum Artikel „Der „Freisinger Mohr“ soll verschwinden“ aus der Süddeutschen Zeitung

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