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Blutspendeverbot für homo- und bisexuelle Männer sowie Transpersonen aufheben

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Pressestatement zum Weltblutspendetag

Jährlich am 14. Juli findet der Weltblutspendetag statt und erinnert daran zur Blutspende zu gehen. Heuer ist dies besonders wichtig, denn angesichts der Ausbreitung des Corona-Virus werden derzeit vielerorts die Blutkonserven knapp, da weniger Menschen zur Blutspende gehen. In einigen Bundesländern reichen die Vorräte nur noch für einen Tag. Die knappen Blutkonserven können Leben kosten. 

Eine potentielle Spendergruppe, die Leben retten könnte, aber nicht darf, sind Männer, die in den vergangen 12 Monaten Sex mit Männern hatten. Sie sind pauschal von der Blutspende ausgeschlossen. „Bei einer Blutspende wird das Blut immer auf HIV, Hepatitis A, B und C sowie Syphilis, Ringelröteln-Erreger und Cytomegalieviren getestet. Die Voraussetzung von einem Jahr Enthaltsamkeit ist medizinisch unnötig und lebensfremd. Statt haltloser Vorurteile sollte nur das tatsächliche Risikoverhalten möglicher Blutspender entscheidend sein. Wer häufig wechselnde Geschlechtspartner hat, hat ein deutlich höheres Risiko sich mit einer sexuell übertragenden Krankheit zu infizieren, wer monogam lebt ein sehr geringes – ganz unabhängig von der sexuellen Orientierung“, so Theresa Rudolph, die Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen. 

Die Jungen Liberalen und die FDP setzen sich schon seit vielen Jahren auf allen Ebenen für eine Änderung der Regelung ein. Vergangenen Monat hat die FDP-Bundestagsfraktion die Debatte mit ihrem Sprecher für LSBTI, Dr. Jens Brandenburg, ins Plenum des Deutschen Bundestags gebracht und damit den öffentlichen Druck nochmal erhöht. Den Antrag können Sie hier nachlesen: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/152/1915260.pdf 

„Das unsinnige Blutspendeverbot für homo- und bisexuelle Männer wird auf der ganzen Welt gelockert, ein Staat nach dem anderen streicht die Regelung, aber Deutschland hinkt hinterher. Die Bundesärztekammer als zuständiges Gremium sollte schnellstmöglich ihre „Richtlinie Hämotherapie“ anpassen und das Blutspendeverbot aufgrund der sexuellen Identität aufheben. Blut ist nicht schwul oder hetero“, erklärt Dr. Jens Barschdorf, Stellvertretender FDP-Kreisvorsitzender. 

„Wir möchten den Weltblutspendetag dieses Jahr also nicht nur nutzen, um gesunde Landkreisbürger zum Blutspenden aufzurufen, sondern auch darauf hinweisen wie diskriminierend und absolut fahrlässig das vorurteilsbehaftete Pauschalurteil ist, wenn die Blutkonserven knapp werden. Es soll niemand sterben müssen, nur weil der mögliche Blutspender der Richtlinie zu schwul war“, ergänzt Kreisrat Tobias Weiskopf.

Die Jungen Liberalen haben zum Thema auch eine Petition an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gestartet, mehr Infos dazu unter: www.blut-ist-nicht-schwul.de

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